Dienstag, 1. Dezember 2015
Der Duft von Sex und Kokos
Einmal kurz die Bettdecke an der Nase. Kokos.
Alles erinnert mich an dich.
Kokos.
Kräuteröl.
Sex.
Es ist das Kokosduschgel aus dem Badezimmer, das Kräuteröl, mit dem ich dich massiert habe, und na ja, der Sex eben.
Ich bin immer wieder beeindruckt, wie schnell Gerüche Erinnerungen in den Kopf schießen lassen. Wie der Tritt auf einen Schalter, der eine Salve Kugeln auslöst.
Und nun sitze ich am Tisch. Der Sturm peitscht Regen und Hagel an die Fenster und zerrt an den Wänden. Und die Erinnerungen zerren an mir.
Es ist wie der Stoß vom Sprungbrett. Das letzte Bisschen, das gefehlt hat, um loszulassen.
Ich blicke auf den Tisch. Eine Flasche Jack Daniels. Ein Glas. Tabletten. Eine Packung Aspirin, eine Packung Schmerztabletten.
Yeah. Alkohol und Schmerzmittel. Das wird Hiroshima für meine Leber. Und für Nagasaki sorgt das Aspirin.
Ich greife nach dem Glas, und kippe die Tabletten in meinen Mund, schraube die Flasche Jack Daniels auf und spüle den ganzen Mist hinunter.
Es war nicht anders zu erwarten, aber es schmeckt zum kotzen. Und genau das verkneife ich mir. Ich will das Gift behalten, und nicht loswerden.
Ich denke wieder an Kokos. Es wird noch ein wenig dauern bis der Cocktail anschlägt, warum also nicht unter die Dusche springen. Ein letztes Mal Wasser und Kokosduschgel auf der Haut spüren. Ein letztes Mal die Wärme spüren, welche ich in deinen Armen erfahren habe.
Ich stehe also auf, schmeiße meine Klamotten einfach irgendwo ins Badezimmer. Ich werde sie so oder so nicht wegräumen.
Dusche an.
Ich spüre das warme Wasser über meinen Körper fließen.
In meinem Magen wird es nun mehr als warm. Und ich spüre wie sich ein Netz aus Schmerzen durch meinen Körper zieht. Die Umgebung fängt an sich zu drehen. Der Alkohol. Mein Blut muss vom Aspirin so dünn sein, dass ich wahrscheinlich beim Kotzen verbluten würde. Oder der Alkohol reißt mich zu Boden, und beendet es damit.
Ich kann die Wärme des Wassers nicht mehr von meiner inneren Wärme unterscheiden.
Die Welt verschwimmt.
Und verstummt.
Das Letzte, was ich wahrnehme, ist Kokos.



Mittwoch, 23. September 2015
Schwarz wie die Nacht
Schwarz wie die Nacht. Seine Haare, seine Augen, und das Wasser in dem er jetzt trieb. Sein Gesicht unter der Oberfläche, seine Arme und Beine weit von sich gestreckt.
Alice stand auf der Brücke und sah zu ihm hinunter. Das war's. Er war tot, und sie am Ende.


Auf dem Schulhof ging er an ihr vorbei. Schon oft hatte sie ihn gesehen, oft an ihn gedacht. Doch Alice wusste weder, wie er hieß, noch wo er wohnte. Sie kannte nur seine schwarzen Klamotten, die hohen Stiefel und seine langen schwarzen Haare. Diese schwarzen Haare, die so dunkel und glatt waren, dass es aussah, als würde sich dort irgendeine seltsame Flüssigkeit auf seinem Kopf befinden. Eine schwarze, fremdartige Substanz, die alles verschlingen würde, was in sie eindrang.
Sie wollte unbedingt ihre Hände in diese Haare grabe, während er in sie eindrang. Aber sie wusste nicht, wie es dazu kommen sollte. Ansprechen wollte sie ihn nicht. Dafür war sie zu schüchtern. Sie stand einfach bei ihren Freundinnen auf dem Schulhof, rauchte, und sah ihm nach, wenn sie ihn sah.

Umso unwirklicher wirkte es, als sie dann wieder auf dem Schulhof stand, und er ihr einen Zettel in die Hand drückte. Sie stand da, rauchte, und sah ihn um die Ecke biegen. Sie versuchte ihn anzusehen, ohne dabei zu starren.
Da kreuzten sich ihre Blicke. Er zog ebenfalls an einer Zigarette. Als er merkte, dass sie ihn ansah, ging er auf sie zu. Ein paar Meter vor ihr griff er in seine Tasche, holte einen Zettel heraus und drückte ihn Alice mit einem Zwinkern in die Hand.
Alice war wie versteinert. Rauch stieg aus ihrem halboffenen Mund. Doch er ging einfach schweigend weiter.
„Wer war das denn“ fragte Sophie.
„Ich habe keine Ahnung.“ murmelte Alice.
Sie konnte ihren Herzschlag hören. Jeder Schlag wirkte lauter als der Vorherige. War das gerade wirklich passiert?
„Ich geh mal eben auf's Klo.“ sagte Alice und ging.
Sie nahm die erstbeste Kabine, ging hinein und schloss ab. Sie kramte den Zettel heraus, faltete ihn auf und starrte auf die Wörter.

Meld dich bei mir

Es war nicht einfach nur gekritzelt, nein, wirklich schön und liebevoll geschrieben. Dahinter stand seine Handynummer, aber kein Name.
Alice kniff sich in den Arm.
War das wirklich passiert?
Sie kniff fester zu. Der Schmerz war da, doch es wirkte immer noch unwirklich.
„Au!“
Sie ließ ihren Arm los. Sie hatte so fest zugekniffen, dass sie blutete. Gut, am träumen war sie schon einmal nicht.
Alice steckte den Zettel wieder in die Tasche, hob ihren Rucksack auf und ging zum Unterricht.
Jetzt hatte sie seine Nummer, aber wie er hieß, wusste sie immer noch nicht.
Im Unterricht kritzelte sie die meiste Zeit in ihrem Block herum.
Zuhause angekommen, saß Alice auf ihrem Bett und hielt ihr Handy in beiden Händen. Seine Nummer hatte sie schon im Bus eingespeichert.
Was sollte sie ihm nur schreiben?
„Hey, hier ist Alice, das Mädel dem du heute deine Nummer gegeben hast. Ich sollte mich melden? LG“
Senden.
Kaum war die Nachricht verschickt, wünschte sie sich, sie hätte es nicht getan. Nun war es zu spät.
Am liebsten hätte sie sich irgendwo eingegraben.
Da vibrierte ihr Handy auch schon. Eine Nachricht von ihm. Wie gebannt starrte Alice auf den Bildschirm, ohne die Nachricht zu öffnen. Solange, bis der Bildschirmschoner wieder anging, und das Handy wieder zu einem schwarzen Klumpen Plastik wurde.
Jetzt reiß dich zusammen Alice. Es ist nur eine verdammte Nachricht.
Sie drückte auf ihr Handy, entriegelte es und las:
„Hey Alice. Kommt vielleicht etwas überraschend, aber hättest du Lust übermorgen mit mir was essen zu gehen? LG, Jack“
Jack also.
Und er wollte mit ihr etwas essen gehen. Sie ließ sich nach hinten fallen und starrte an die Decke. Wieder kniff sie sich in den Arm, in die selbe Stelle wie in der Kabine. Schnell spürte sie wieder Blut an ihren Fingern.
Es war immer noch kein Traum. Verdammt, was passierte hier gerade?
Alice, reiß dich endlich zusammen.
„Klar, gerne. Wo und wann denn?“
Sie versuchte, nicht euphorisch zu wirken, aber auch nicht zu distanziert.
Ihr Handy vibrierte wieder. Alice wurde wieder nervös. Aber diesmal las sie die Nachricht sofort.
„Nach der Schule direkt, im Indian Palace wenn dir das recht ist. Die haben wirklich gutes Essen. Sag mir einfach Bescheid.“
Jetzt brauchte sie nur noch eine Ausrede für ihre Eltern, warum sie nicht direkt nach der Schule nach Hause kommen würde. Am Besten würde sie ihnen einfach sagen, sie würde mit Sophie lernen und wüsste auch nicht, wie lange es dauern würde.
„Klingt super. Bis morgen in der Schule. GN8“
Handy lautlos, Wecker an, schlafen.
Der nächste Tag verlief ziemlich unspektakulär. Sie sah Jack ein paar Mal auf dem Schulhof, aber das war es auch.
Keine neuen Nachrichten von ihm. Egal, morgen würden sie zusammen essen gehen.
Ihre Eltern waren damit einverstanden, dass sie zu Sophie ging, auch wenn sie ja gar nicht zu Sophie ging.
Als Alice am nächsten Tag aus der Schule kam, sah sie Jack schon an einer Laterne stehen und sich eine Zigarette drehen.
„Wollen wir los?“ fragte er, und steckte dabei die Zigarette an.
„Klar, ich muss nur noch eben an der Bank vorbei.“
„Quatsch, ich lad' dich ein.“
Wow. Das auch noch. Jack schien ja wirklich ein Traummann zu sein.
Da saßen sie dann im Indian Palace. Das Essen kam direkt mit ihren Getränken. Und Jack hatte recht, es war wirklich gut.
Das war also ihr erstes Date. Und es sollten noch einige Folgen. Und es blieb nicht bei ein paar Dates, Alice und Jack wurden ein Paar. Ein glückliches, zuckersüßes, Kettenkarussell fahrendes Paar. Sie fahren so verliebt, dass die Schmetterlinge in ihrem Bauch schon aus ihren Ohren hinaus flogen.
Ja, um Himmels Willen, sie waren verliebt.
Doch noch immer zog Jack einen dunklen Schleier hinter sich her. Alice fragte nicht danach, sondern hoffte, Jack würde es ihr von sich aus erzählen. So war es nicht. Jedenfalls nicht ganz.

Es war ein schöner, warmer Abend, und die Beiden kamen gerade aus dem Kino. Es war ein wirklich gelungener Abend gewesen, und Alice freute sich, mit und neben Jack zu schlafen.
Als sie über die große Brücke gingen, war es bereits dunkel. Mitten auf der Brücke blieb Jack stehen.
„Alice, ich wollte nicht mehr, als einmal glücklich sein. Und du hast mir das Glück gezeigt.“
Es ließ ihre Hand los, und sprang die Brücke hinunter.
Alice sah hinunter.
Schwarz wie die Nacht.



Mittwoch, 2. September 2015
Smoking Bubblegum
Schon so oft hatte Alex sie gesehen. Immer mit einer anderen Haarfarbe. Immer aus der Entfernung. Nie war er in ihre Nähe gekommen, geschweige denn, er hätte sie angesprochen.
Er registrierte sie, und dabei blieb es dann auch.
Sie hatte diesen Gesichtsausdruck. Dieser Ausdruck, als hätte sie das Leben zerkaut, geschluckt, und wieder ausgespuckt, nochmal auf sie getreten und noch einmal kräftig auf sie drauf gespuckt. Dieser Ausdruck, der auf eine seltsam schöne Art sagt, „Ich bin fertig mit der Welt. Ich bin fertig mit der Welt.“, dieser Ausdruck, der einfach nur vermittelt, dass diese Person einfach ausgelutscht ist.
Oder anders, diese Menschen sahen einfach aus, als hätte sie jemand ohne Gleitgel, aber mit viel, sehr viel Anlauf und Stacheldraht um den Schwanz in den Arsch gefickt. Und das nicht nur einmal.
Alex wusste nicht was ihm an diesen Menschen gefiel, aber sie gefielen ihm. Vielleicht, weil er es liebte, Menschen zu Objekten zu machen. Und wenn diese sowieso schon aussahen, als wären sie kräftig in den Arsch gefickt worden, dann konnte man dies auch umsetzen.

Diesen einen morgen war es dann soweit. Er stieg in den Bus ein, wie jeden morgen. Wieder sah er sie. Wieder mit einer anderen Haarfarbe.
Doch diesen morgen setzte sich Alex neben sie. Es war nicht sein Ziel gewesen, aber es war gerade nicht viel frei, und neben irgendwelchen halbstarken Heranwachsende wollte er nicht sitzen. Verständlich.
Also setzte er sich neben sie. Sie beachtete ihn nicht wirklich. Er sie auch nicht. Alex vertiefte sich in sein Buch, und tippte nur ab und an auf sein Smartphone, um die Songs zu überspringen, die er nicht hören wollte.
Doch er konnte sie nicht ignorieren.
Denn dieses fertig aussehende Mädchen stank erbärmlich. Sie stank nach kaltem Rauch, und etwas, dass so roch wie Kaugummi. Oder viel eher, wie dieses widerliche Kaugummieis. Ein kranker, chemischer Geruch, chemischer als es jedes Kaugummi hätte sein können.
Immer wieder stach ihm dieser Gestank in die Nase.
„Kein Wunder, dass die Kleine so kaputt aussieht.“ dachte Alex. „Wenn ich diesen Scheiß jeden Tag riechen müsste, würde mir auch die Freude am Leben vergehen.“
Doch jetzt saß er neben ihr, und bis er ausstieg, würde es auch so bleiben.


Ein paar Tage später sah Alex sie an der Bushaltestelle. Er war gerade auf dem Weg nach Hause, und ging an ihr vorbei. Wieder dieser Gestank. Gegen Rauch hatte er nichts, aber dieser ekelhafte Kaugummigeruch, der ging ihm tierisch auf die Eier.
Er hatte zwar nichts mit ihr am Hut, aber jetzt reichte es ihm. Zweimal diesen Gestank in der Nase, das war zu viel.
Zuhause angekommen holte Alex eine Kette aus dem Keller. Einfach nur eine einfache, schwere Kette, mit einem Karabiner daran. Er ging wieder aus dem Haus, ging wieder zu der Bushaltestelle.
Sie stand noch da.
Alex nahm die Kette in beide Hände, ging auf sie zu und legte ihr die Kette blitzschnell um den Hals.
Klack.
Der Karabiner war zu, die Kette eng genug um ihren Hals.
Doch etwas war seltsam.
Sie sah zwar erschrocken aus, aber sie gab keinen Laut von sich.
Egal, umso besser.
Alex drehte sich um, und zog an der Kette. Die Kleine fiel fast auf die Schnauze, konnte sich aber noch fangen. Alex ging stumm weiter und zerrte sie hinter sich her. Mit jedem Schritt stolperte sie. Es sah aus, als würde sie versuchen die Kette zu fangen, und dabei jedes Mal ins Nichts greifen und stolpern.
Alex nahm sie einfach mit. Er wollte sie. Er wollte sie in seinen Keller stecken und ficken. Und er wollte, dass sie diesen widerlichen Gestank loswurde.
Zum Glück war es ja nicht weit bis zu ihm.
Er riss die Tür auf, zerrte sie hindurch und schlug die Türe wieder zu.
Mit einer Hand packte er sie an den Haaren, mit der anderen hielt er weiter die Kette, und schob sie in Richtung Kellertür. Die Tür wurde durch einen Tritt geöffnet, und das Mädchen einfach hinein geschubst. Sie taumelte die Treppe hinunter, und landete auf dem Rücken, denn noch immer hatte sie die Kette um den Hals.
Alex schloss die Tür und ging ebenfalls hinunter. Der Keller war groß, und er brachte sie in den hintersten Raum. Er nahm ihr die Kette ab, und warf sie auf eine alte Matratze. Das Mädchen stellte er an einen Stuhl. Ihren Oberkörper lehnte er auf die Rückenlehne, so dass sich ihm ihr Arsch entgegen streckte. Die Kleidung schnitt er ihr einfach vom Körper. Da stand sie nackt, ohne einen Laut von sich zu geben. Sie schien wirklich so fertig zu sein, wie ihr Gesicht es sagte.
Alex riss sich die Hose herunter und holte seinen Schwanz raus. Er steckte ihn ihr solange abwechselnd in den Arsch und in ihre Fotze, bis er kam. Er spürte jedes Mal, wenn er in ihren Arsch eindrang, wie es ihr wehtat. Er spürte wie sie sich verkrampfte, und ihr Arsch seinen Schwanz in die Mangel nahm.
Man war das geil!
Doch noch immer war dieser widerliche Gestank an ihr. Alex wusste, es würde nichts bringen sie einfach zu waschen. Er zog seine Hose wieder an, ging aus dem Raum, und kam mit einem Rasiermesser und einem Bunsenbrenner wieder. Er nahm die Kette von der Matratze, und fesselte damit ihre Hände und Füße an den Stuhl.
Dann entzündete er den Bunsenbrenner, und brachte die Klinge zum glühen. Er setzte an, und schnitt ihr das erste Stück Haut vom Rücken. Endlich schrie sie. Und wie sie schrie.
Blut spritzte nicht viel, denn die Klinge war heiß genug, die Wunde direkt zu verschließen.
Er schnitt weiter. Immer und immer wieder. Sie schrie so laut sie konnte. Dann wurde sie still. Still und schlaff. Sie hatte das Bewusstsein verloren und war zusammen gesackt. Ihr Rücken war mittlerweile komplett frei.
Doch Alex schnitt weiter.